Blunk Gülleansäuerung

Mehrere nordische Länder erforschen zur Zeit gemeinsam, ob die Stickstoffverluste in der Landwirtschaft durch die Ansäuerung von Gülle und Gärresten weiter reduziert werden könnten. In dem auf drei Jahre angelegten Forschungs-Projekt „Baltic Slurry Acifidication“ startete Blunk nun die Feldversuche.

Erster Feldversuch im Forschungs-Projekt „Baltic Slurry Acifidication“

Die Fragen des international besetzten Forschungsverbundes sind mit wenigen Worten formuliert:

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  • Wie wirkt sich die Düngung mit angesäuertem Stickstoff auf den Pflanzenwuchs praktisch aus?
  • Ist der bessere Ausnutzungsgrad von mit Schwefelsäure versetztem Stickstoff an den Pflanzen deutlich zu sehen?

Nach intensiven Vorbereitungen erhoffen sich von dem ersten praktischen Feldversuch jetzt alle Beteiligten des Interreg-Projekts aufschlussreiche Antworten.

Warum die Gülle mit Schwefelsäure ansäuern?

Trotz der heute wesentlich effizienteren Ausbringverfahren für Gülle und der exakteren Dosierung des organischen Wirtschaftsdüngers gelangen immer noch zu viele Nährstoffe in die Flüsse und schließlich ins Meer, anstatt dorthin wo sie gebraucht werden. Das ist nicht nur schädlich für die Umwelt, sondern auch ein großer Verlust an wichtigem Dünger für die Pflanzen.

Ab einem PH-Wert von 7 und mehr in der Gülle treten nachweislich besonders hohe NH3-Verluste auf. Ein möglicher Ausweg könnte sein, den PH-Wert in Gülle und Gärresten von 7,8 / 7,9 auf 5,5 zu senken und so die Stickstoffverluste in der Landwirtschaft zu reduzieren.

Grünland in 18 Meter breite Versuchsstreifen geteilt

Für eine optimale Vergleichbarkeit der Ergebnisse wurde der Versuchsaufbau im Vorfeld genau geplant:

Die Grünlandfläche wird für den Test in Streifen unterteilt. Ein Streifen ist jeweils 18 Meter breit. Das Blunk-Team setzt das umweltschonende Schleppschlauch-Verfahren ein.

Streifenweise bringen die Kollegen damit im Wechsel mit-Schwefelsäure-versetzte-Gülle und reine-Gülle aus. Die Ränder der so unterschiedlich behandelten Streifen werden durch weiße Stäbe markiert. Die Ausbringung von angesäuerter und nicht angesäuerter Gülle erfolgt in einem Arbeitsgang. Möglich wird das durch ein speziell installiertes Injektionsverfahren.

Ansäuerung der Gülle direkt vor Ort

Für den Praxistest stellten die Kollegen in der Blunk-Einsatzleitung einen Wagen und einen kräftigen Schlepper mit Verteilerkopf ab. Der Trecker wurde vor seinem Versuchseinsatz zusätzlich vorne mit einem Spezialtank aus Dänemark für die Schwefelsäure ausgerüstet.

Säuretank ermöglicht Dosierung auf Knopfdruck

Dieser Zusatztank ermöglichte dem Maschinenführer, jederzeit auf Knopfdruck die Zugabe von Schwefelsäure zur Gülle zu starten. Über einen Sensor am Verteiler wird der ph-Wert der Gülle erfasst und kann so über einen Monitor in Echtzeit eingestellt und vom Kollegen überwacht werden.

Erste Beobachtungen aus dem Praxistest

In den Schleppschläuchen selbst war die gewünschte chemische Verbindung dagegen direkt zu beobachten: Die Schleppschläuche „tanzten“, es „qualmte“ unten aus ihnen heraus, berichtete uns das Blunk-Team. Durch die Reaktion mit Sauerstoff entwickeln sich bei der Zugabe der Schwefelsäure Gase, die das Volumen der Gülle erhöhen.

Gespannt auf die Analyse der Messwerte und sichtbare Veränderungen

Die genaue Analyse der gewonnenen Messwerte und Auswertung der Versuchsergebnisse ist nun Part des wissenschaftlichen Projektpartners im Verbund, der Christian-Albrechts-Universität (CAU) in Kiel.

Die Kollegen dagegen werden die Entwicklung „unserer“ Versuchsfläche genau im Auge behalten – und wir freuen uns schon auf weitere Neuigkeiten aus dem Forschungsprojekt!

Frühere Beiträge zu Ansäuerung und Baltic Slurry Acidification