Zu den Anforderungen 2019: Fachtagung Landwirtschaft bei Blunk
Die Fachgäste aus dem Agrarsektor diskutierten auf dem Blunk-Insidertag die Herausforderungen von Klimawandel und Digitalisierung für die Landwirtschaft. Zuvor hatten hochkarätige Referenten dem Fachpublikum in ihren Vorträgen verschiedene Aspekte dazu vorgestellt.
Zur Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft im Norden
Unserer Einladung zum diesjährigen Blunk-Insidertag unter dem Titel „Herausforderungen 2019 – die Landwirtschaft zukunftsfähig gestalten“ folgten am vergangenen Freitag rund 500 Fachbesucher aus dem Agrarsektor.
Etliche Gäste nutzten schon vor dem offiziellen Beginn der Fachtagung die Gelegenheit, unsere Neuinvestionen auf dem Hof zu begutachten und die Maschinenführer nach den Besonderheiten der Maschinen zu befragen.
Zu besichtigen gab es den neuen bodenschonenden 1-Achs-Güllewagen, den neuen Holmer mit Kurzscheibenegge und die neue Fendt Raupe.
Jogi Blunk eröffnet den Blunk-Insidertag 2019 in Rendswühren
Zunächst begrüßte Joachim Blunk die Gäste in der festlich geschmückten Maschinenhalle am Stammsitz der Blunk-Gruppe in Rendswühren. Anschließend leitete Elvira Blunk als Moderatorin des Abends gekonnt zum Vortragsteil der Fachveranstaltung über.
In fünf informativen Vorträgen erörterten unsere Gastredner auf diesem Insidertag 2019 wichtige Themen, die unsere Branche 2019 und darüber hinaus bewegen werden.
Vortrag zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft für Schleswig-Holstein
Jan Philipp Albrecht, Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung in Schleswig-Holstein stellte die Arbeitsschwerpunkte der Landesregierung für eine zukunftsfähige Landwirtschaft für das Land vor.
Vortrag zur Herausforderung Klimawandel
Dr. Meeno Schrader, WetterWelt, Kiel erläuterte in seinem Vortrag „Die Herausforderung Klimawandel“, dass die Atmosphäre „Fieber“ habe, ein Rekordjahr jage das andere (2014, 2018). Die Auswirkungen des Klimawandels seien extrem: 2017 habe es überall viel zuviel Wasser gegeben (Überschwemmungen), 2018 dagegen viel zu wenig (Dürre, Trockenheit).
Er legte in deutlichen Worten dar, dass der Klimawandel einer der größten Herausforderungen sei und zählte sinngemäß auf:
- Der Klimawandel ist kein akademisches, sondern ein reales Phänomen,
- er schreitet voran,
- extreme Wetter nehmen zu und
- er betrifft ALLE Lebewesen und ALLE Lebensbereiche!
Die Mahnung des Wetterexperten
Die drei wesentlichsten Schlüsse, die der Gastredner auf der Fachtagung zog, sind:
- Wir müssen uns in Zukunft anpassen und gleichzeitig den weiteren Folgen entgegenwirken.
- Der Klimawandel erzwingt ein Umdenken und drastische Maßnahmen wie z.B. die Decarbonisierung!
- Der Wandel ist eine der größten Herausforderungen und erfordert große Solidarität – global, regional, lokal
Chancen für die Landwirtschaft im Norden
Aber, so erläuterte Dr. Schrader, für die Landwirtschaft in Schleswig-Holstein bringt der Klimawandel neben allen Problemen und den damit verbundenen hohen Kosten auch Chancen. Ein früherer Vegetationsbeginn, längere Wachstumsperioden oder auch die Möglichkeit andere Sorten als bisher anzubauen, sollten genutzt werden!
Vortrag zur Digitaliserung in der Landwirtschaft
Auf ganz andere Herausforderungen ging Dr. Bernard Krone, Maschinenfabrik Bernard Krone in Spelle, in seinem Fachvortrag „Landtechnik – Anforderungen früher-heute-morgen?“ ein. Der erfahrene Unternehmer thematisierte die Digitalisierung und das damit verbundene „smart farming“.
Dazu stellte Dr. Krone aktuelle Lösungen aus dem Hause Krone vor, unter anderem für die Maisernte-Logistik und ein modernes Flottenmanagement.
Der Vortragende warb dabei deutlich für zukunftsfähige offene Schnittstellen und herstellerübergreifende Lösungen: „Wir [bei Krone] stehen für offene Datenlandschaften – und wenden uns ganz bewusst gegen geschlossene Systeme […] Wir sind überzeugt davon, dass Kunden die Vielfalt des Angebots schätzen und sich nicht in ein System pressen lassen möchen. “
Zukunftsweisend: Kooperation für offene Datenlandschaften
Zur Veranschaulichung stellte Dr. Krone den agrirouter vor. Zur Entwicklung dieser Lösung haben sich mehrere Landtechnikhersteller zusammengeschlossen. Aus der Kooperation entstand entlang der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette eine Plattform für das gesamte Datenmanagement. Dr. Krone erläuterte, wie die Plattform Landwirten und Lohnunternehmern den Einsatz bunt gemischter Maschinenparks ermöglicht.
„Der agrirouter bewirkt,“ so der Vortragende, „dass ich mich nicht auf eine bestimmte Schleppermarke festlegen muss, wenn ich heute z.B. eine Sämaschine von Hersteller A einsetze und einige Monate später ein Mähwerk von Hersteller B, C oder D. Dabei speichert der agrirouter selbst keine Daten – er fungiert lediglich als Vermittler. Die Datenhoheit bleibt jeweils beim Landwirt oder Lohnunternehmer. Die Lösung stellt eine herstellerübergreifende Kompatibilität beim Datenmanagement sicher und ermöglicht so gleichzeitig größtmögliche Unabhängigkeit.
Neue Blunk-Lösungen: Kraftfutter, Biomassekarten und Spezial-Güllefass
In den sich dann anschließenden Fach-Präsentationen stellten die Kollegen Philipp Staritz und Jonas Ostermann aus unserem Blunk-Agrar-Team Neues für die Saison 2019 vor.
Neu: Kombi-Kraftfutter aus Mais und Rüben, ganzjährig haltbar
Philipp Staritz ging in seinem Vortrag „Körnermais in S-H? Rübe in die Kuh?“ zunächst auf die Futtersituation bei den Viehhaltern ein: Das im vergangenen Jahr gewonnene, energieärmere Futter macht sich dort bereits in weniger Milch bei den Milchkühen bemerkbar.
Um dem Vieh dennoch die nötige Energie zukommen zu lassen, mischen wir jetzt Körnermais und Rüben zu einer energiereichen und haltbaren Kraftfutter-Spezialmischung. Das Mischen und Abfüllen in Kraftfutter-Schläuche geschieht direkt bei dem Viehalter vor Ort. Dort werden die Futter-Schläuche dann auch zur direkten Entnahme des Futters gelagert.
Besonders interessant nahmen die Zuhörer auf, dass die gemeinsame Silierung von Feuchtkornmais und Rüben dazu führt, dass der Mais den Gärsaft der Rübe bindet und damit die Rübe gut siliert. So wird eine alkoholische Gärung verhindert. Das energiereiche Kombi-Kraftfutter wird perfekt konserviert und kann ganzjährig verfüttert werden. Gerade diese lange Haltbarkeit macht die Mischung doppelt interessant.
Neu: Biomassekarten-Düngekarten-Aussaatkarten
Im zweiten Teil seines Beitrags präsentierte Philipp Staritz eine neue Möglichkeit der Nutzung von Satelliten-Bildern in Form von Karten. Diese liefern exakte Informationen zu Aussaat, Düngung und Entwicklung von Biomasse.
Zur Erstellung der Karten arbeiten wir eng mit myDataPlant zusammen. MyDataPlant ist eine Plattform für Biomassenentwicklung in den landwirtschaftlichen Flächen, die mit frei zugänglichen Daten von Satellitenbildern arbeitet. Mit unserem neuen Angebot können unsere Kunden, die mit uns Mais drillen lassen, nun zunächst einmal testen, welche Vorteile ihnen die Arbeit mit den Karten bringt.
Neu: Ansäuerung mit Spezial-Gülle-Fass
Unser Kollege Jonas Ostermann, informierte die Besucher der Fachtagung schließlich über den aktuellen Stand des EU-Projektes „Baltic Slurry Acidification“. Ziel des Projektes ist, zu erkunden, ob und wie die Umweltbelastung durch Ansäuerung von Gülle reduziert werden kann. Seit mehreren Jahren beteiligen wir als Lohnunternehmen uns darin aktiv und berichten über die Fortschritte und jeweils aktuellen Erkenntnisse. Unser Fachmann zeigte auf der Leinwand ganz praktisch, wie die Ansäuerung durch uns direkt vor Ort funktioniert – mit 36 m Schleppschlauchverteiler, Fronteinheit zur Säuredosierung und Lieferung der Säure frei Fläche.
Neben der Gülle-Ansäuerung stellte er anschließend weitere Ausbringverfahren, insbesondere mit unserem neuen kleinen 1-Achser-Gülle-Fass, vor. Dieses ermöglicht durch nur eine Achse mit vier Reifen besonders bodenschonende Überfahrten. In Kombination mit dem neuen Fass verwenden wir unterschiedliche Arbeitsgeräte: Strip Till auf 75 cm, Grünlandschlitze auf 8,40 m, Kurzscheibenegge oder Möscha-Verteiler auf 21 m.
Übergabe der neuen Fendt-Schlepper für die Saison 2019
Zum Abschluss übergaben Andreas Loewel, AGCO, und Thomas Tank, Raiffeisentechnik Westküste, uns offiziell die neuen Fendt-Schlepper.
Die Übergabe wurde anschließend zünftig mit Schlepperbier und Curry-Wurst gefeiert. Unsere Gäste wie auch wir genossen den sich munter entwickelnden Austausch, das ausgiebige Fachsimpeln, die intensiven Gespräche und vielen Begegnungen mit alten und neuen Bekannten.
Vielen Dank allen Teilnehmern und Referenten!
Auch dieser Insidertag, das bescheinigten uns die Gäste immer wieder, war ein schönes, alljährliches Zusammentreffen und toller Branchentreffpunkt für Lohnunternehmer, Landwirte, Verbandsmitglieder und Politiker. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern und Referenten sowie dem Blunk-Team für das Gelingen!
Zum Herunterladen
Die Präsentationen der Fachreferenten stehen im passwort-geschützten Online-Bereich des Insidertages zum Herunterladen bereit.