Rückblick Ausbildung FAS: Stephan und Oscar im Interview
Stephan und Oscar beendeten jetzt ihre Ausbildung zur FAS am Blunk-Standort Lalendorf. Im Interview berichten sie von ihren Erfahrungen und geben Einblick in ihre Pläne für die Zukunft.
Fertig ausgebildete Fachkräfte Agrarservice am Standort Lalendorf
Oscar Bergström aus Chile und Stephan Seitz nahmen 2018 am Blunk-Standort Lalendorf ihre Ausbildung zu Fachkraft Agrarservice (FAS) auf. Beide besuchten während ihrer Ausbildungszeit die Berufsschule in Schleswig-Holstein.
Gemeinsam die Schulbank drücken in Schleswig-Holstein
Zum Blockunterricht im Berufsbildungszentrum am Nord-Ostsee-Kanal (BBZ) in Rendsburg kamen unsere Lalendorfer Azubis gemeinsam mit den Azubis des gleichen Lehrjahrs vom Standort Rendswühren zusammen.
Im Interview: Rückblick und neue Pläne nach der Ausbildung
Nach ihrer Freisprechung Anfang des Monats in Nortorf stellten die beiden frisch gebackenen Fachkräfte Agrarservice sich jetzt unseren Fragen zur Lehrzeit bei Blunk und zu ihren Plänen für die Zukunft.
Rückblick auf die Ausbildungszeit bei Blunk
Redaktion: Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung, Stephan und Oscar! Was kommt euch als erstes in den Sinn, im Rückblick auf Eure Ausbildungszeit bei Blunk?
Oscar: Also, ich bin sehr zufrieden mit Zeit bei Blunk. Es gibt ein gutes Gefühl, dass alles gut geklappt hat und passte. Ich bin ja extra nach Deutschland gekommen, um diese Ausbildung hier zu machen.
Meine Ausbildungszeit ist total gerast: gerade angefangen und zack – bin ich schon in der Abschlussprüfung und fertig.
Stephan: Das geht mir genauso. Ich finde auch, dass die Zeit schnell vergangen ist.
Wir waren die ganzen drei Jahre über hier voll eingespannt. Das hat uns sehr viel praktische Erfahrung sammeln lassen.
Oscar: Wir durften fast alles machen und haben fast jede Maschine aus dem Maschinenpark gefahren.
Stephan: Das fand ich auch richtig gut, dass wir alle Maschinen kennenlernen konnten. Sowohl die großen als auch kleine Maschinen. Außerdem wurden wir bei ganz vielen Dienstleistungen mit eingebunden.
Redaktion: Und wie habt Ihr gelernt, mit all diesen Maschinen umzugehen?
Stephan: Wir konnten von Anfang an und immer wieder zwischendurch mit den erfahreneren Fahrern mitfahren, um alles zu lernen. Die Kollegen haben sich sogar auch nach Feierabend noch Zeit genommen, um uns etwas zu erklären.
FAS Oscar Bergström
FAS Stephan Seitz
Entscheidung für Ausbildung FAS bei Blunk
Redaktion: Könnt Ihr Euch noch erinnern, was euch zu einer Ausbildung FAS bewogen hat?
Oscar: Meine Eltern haben in Chile landwirtschaftliche Betriebe (wir berichteten). Ich bin also in und mit der Landwirtschaft groß geworden und habe von Anfang an zuhause mitgearbeitet.
Die Möglichkeit, eine Ausbildung zur FAS zu machen, gibt es in Chile nicht – aber in Deutschland. Das hat mich interessiert.
Redaktion: Was hat Dich bewogen zu Blunk zu kommen?
Oscar: Die Technik und Landwirtschaft, die wir zu Hause haben, ist ungefähr die gleiche wie hier. Aber Blunk ist viel größer als unser eigenes Lohnunternehmen oder andere in Chile.
Deshalb wollte ich mir auf jeden Fall ansehen, wie Blunk arbeitet und wie die Arbeit bei Blunk im Einzelnen abläuft.
Redaktion: Wie bist Du, Stephan, zur Landwirtschaft und Ausbildung FAS gekommen?
Stephan: Ich habe mit meinem besten Kumpel von klein auf bei unserem Nachbarn, einem Landwirt, mitgeholfen. Später haben wir das ganze Jahr über in seinem Milchviehbetrieb mit angepackt und haben auch oft die Maschinen gefahren.
Auch bei der Biogas-Bewirtschaftung habe ich dann mitgearbeitet. Dadurch bekam ich auch intensiven Kontakt mit den Lohnunternehmen, die dort die mit Arbeiten beauftragt wurden.
Redaktion: Du bist also bei der Mitarbeit beim Nachbarn auf die Idee gekommen, Dich zur FAS ausbilden zu lassen?
Stephan: Noch nicht ganz. Erst habe ich mein Fachabitur erworben. Aber während meiner Zeit auf der Fachoberschule habe ich ein Betriebspraktikum in der Viehwirtschaft gemacht.
Dabei arbeitete ich auf einem sehr großen Milchviehbetrieb mit 500 Kühen und einem Melkkarussell. Das Melken und die Stallarbeit haben mir zwar gefallen, aber ich wollte auch gern mehr kennenlernen und vor allem auch verschiedene Maschinen fahren.
Redaktion: Deshalb hast Du eine Ausbildung angefangen?
Stephan: Nach dem Fachabitur wollte ich gern in die Praxis und die Landwirtschaft interessierte mich da schon besonders. Daher lag für mich die Ausbildung zur Fachkraft Agrarservice nahe.
Redaktion: Und warum hast Du dich für Blunk als Ausbildungsbetrieb entschieden?
Stephan: Ich hätte die Ausbildung auch in meiner Heimat in Mittelfranken machen können, aber ich wollte noch anderes sehen. Für Blunk habe ich mich entschieden, weil ich einen großen Betrieb und generell die Strukturen von Großbetrieben kennenlernen wollte.
Redaktion: Du hast Dich auch direkt für unseren Standort Lalendorf beworben. Hatte das einen Grund?
Stephan: Ja schon. Für Lalendorf habe ich mich gezielt beworben, weil ich gern wirklich große Flächen bearbeiten wollte. Und in Mecklenburg-Vorpommern gibt es nun ´mal sehr große Flächen und auch große Betriebe auf Kundenseite.
Pläne für die Zukunft als ausgebildete FAS
Redaktion: Was steht nun für Euch an, wie geht es weiter für euch als freigesprochene Fachkräfte Agrarservice?
Oscar: Ich gehe jetzt zurück nach Chile. Denn ich habe bereits seit meinem Schulabschluss in Vollzeit in unserem Lohnunternehmen gearbeitet. Als Juniorchef war ich dort voll eingebunden und werde es wieder sein.
Außerdem hat meine Mutter einen Milchviehbetrieb. Auch da soll ich nach meiner Rückkehr mehr mit einsteigen.
Redaktion: Hast Du Deine Arbeit in Chile sehr vermisst?
Es geht so. Immerhin habe ich während meiner Ausbildungszeit bei Blunk täglich mit meinem Vater über das Geschäft telefoniert.
Hier in Deutschland zu sein, war außerdem ganz praktisch. Denn für die Anschaffung von neuen Maschinen – die übrigens meistens aus Deutschland kommen und auch hier gekauft werden – bin ich hier vorher zum Händler oder sogar auch Hersteller gefahren und habe sie mir genau angeschaut.
Redaktion: Oscar, was nimmst Du mit zurück nach Chile – vielleicht eine Idee, was du als erstes im Familienunternehmen umsetzen willst?
Oscar: Von Blunk habe ich viel mitbekommen, was ich bestimmt auch zukünftig nutzen kann. Ich habe hier viel gelernt, für unseren Betrieb und auch für mich selbst. Dazu bringe ich viel neues Wissen zu Planung und Organisation mit nach Hause.
Man kann sicherlich nicht alles 1:1 in Chile umsetzen, aber durch den Vergleich kann ich gut einschätzen, was dort passen könnte und was nicht.
Redaktion: An was denkst Du da?
Oscar: Da gibt es einiges: Ich habe zum Beispiel hier bei der Arbeit gelernt, mit einer Väderstad Mais zu legen. Damit konnte ich sehr gute Erfahrungen machen. Daraufhin haben wir so eine Maschine direkt auch für unser Unternehmen Servicio Bergström angeschafft. Damit sind wir jetzt die einzigen Lohner in Chile, die mit einer Väderstad Mais drillen.
Neue Freunde
Redaktion: Noch etwas Persönliches: Ihr habt Euch offensichtlich angefreundet?
Stephan: Ja, wir sind Freunde geworden. Am Anfang der Ausbildung waren wir beide ja ganz neu und kannten niemanden. Das hat uns in Lalendorf natürlich zusammengeschweißt.
Redaktion: Werdet Ihr beide Euch denn wiedersehen?
Stephan: Sicher! Oscar hat mich eingeladen, ihn in Chile zu besuchen und eine Zeit mit ihm im Familienbetrieb zu arbeiten.
Redaktion: Passt das denn zu Deinen weiteren Plänen?
Stephan: Ja, das passt schon. Ich bin jetzt zwar als Fahrer in Vollzeit bei Blunk angestellt. Aber unser Chef Jochen Blunk hat mich darin bestärkt, diese Einladung anzunehmen und für 2-3 Monate Erfahrungen in Chile zu sammeln. Während dieser Zeit kann ich bei Blunk pausieren.
Redaktion: Und was planst du für danach, Stephan?
Stephan: Ich kann mir sehr gut vorstellen, in vielleicht einem Jahr noch auf die HöLa (Fachschule für Agrarwirtschaft) zu gehen und dort einen Abschluss zum Agrarbetriebswirt zu machen. Parallel könnte ich weiterhin bei Blunk arbeiten, aber sicherlich dann mit reduzierten Stunden.
Redaktion: Aber dich, Oscar, werden wir bei Blunk wohl nicht mehr so bald wiedersehen?
Oscar: Doch, werdet ihr. Denn ich möchte gern nächstes Jahr im Juni/Juli für ein paar Wochen als Erntehelfer wieder herkommen. Dann ist ja bei uns in Chile Winterzeit. Ich hoffe, der Arbeitsbesuch hier lässt sich zeitlich einrichten.
Aber auch wenn das nicht klappt, werde ich wohl einmal im Jahr auch bei den Kollegen im Betrieb hereinschauen, wenn ich meine Verwandtschaft in Stralsund besuche.
Redaktion: Darüber werden sich sicher alle freuen!
Und bis dahin wünschen wir Euch beiden:
Alles Gute und viel Erfolg!
Infos zur Berufsausbildung in der Blunk-Gruppe
Lernen von Blunk:
Fachkraft Agrarservice
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Lernen von Blunk:
Kauffrau/-mann für Büromanagement
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Ausbildung in der Blunk-Gruppe
Detaillierte Infos zur Ausbildung FAS bei Blunk findet Ihr auch auf unserer Ausbildungsseite im Web.
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