Blunk-Insidertag 2020: Fachveranstaltung Perspektiven moderner Landwirtschaft
Landwirte und Lohnunternehmen, Händler und Zulieferer aus ganz Schleswig-Holstein sowie auch zahlreiche Verbands- und Vereinsvertreter aus dem Agrarsektor folgten der Einladung des Agrar- und Umweltdienstleisters Blunk zur Fachveranstaltung „Kollegen, wir müssen reden! Perspektiven moderner Landwirtschaft“ am 30.1.2020 in Rendswühren.
Ankunft der Gäste des Blunk-Insidertages 2020
Jogi Blunk begrüßt Gäste zum Insidertag 2020
Pünktlich um 18 Uhr ging es los: Jogi Blunk begrüßte zunächst die rund 400, in der beheizten Maschinenhalle versammelten Gäste des Blunk-Insidertages 2020.
Deutliche Worte: „Da muss sich richtig ´was ändern!
Mit wenigen, dafür umso deutlicheren Worten umriß der Gründer der Blunk-Gruppe sodann die aktuelle Situation der Landwirtschaft. „Ich mache den Job in der Landwirtschaft jetzt 38 Jahre. Aber so, wie man heute mit der Landwirtschaft umgeht, ist das ein „no go“! Die Landwirtschaft hat so ein schlechtes Image [in der Bevölkerung] und die Politik steht in keinster Weise hinter uns. Das muss sich jetzt ändern!
Die jüngeren Landwirte – die ca. 25-40jährigen – verlieren langsam das Interesse an der Landwirtschaft. Denn die haben keine Lust mehr, am Gängelband zu hängen, dabei aber nicht richtig informiert zu werden. Die werden von der Politik nicht an die Hand genommen, die werden nicht abgeholt, die werden einfach allein gelassen. Da kommt nur ein Gesetz nach dem anderen. So geht die Landwirtschaft kaputt!“
Mit diesem für Jogi Blunk ungewöhnlich direkten und von Beifall begleiteten Statement übergab der Blunk-Gründer das Mikrofon an unseren Kollegen Philipp Staritz, Blunk-Vertriebsleiter Agrar, der als Moderator weiter durch den Abend führte.
Neu bei Blunk: Technik für die Saison 2020
Anschließend stellte unser Kollege Jonas Ostermann die neuesten Investitionen der Blunk-Gruppe in moderne und noch effizientere Agrar-Technik vor. Für die Saison dürften für unsere Kunden insbesondere interessant sein
- die Umstellung auf 3-Achs-Streuwagen mit neuer Streutechnik bis zu 36 Meter Streubreite,
- die neue Einzelkornsätechnik per Precision Planting (u. a. höhere Fahrgeschwindigkeit und sensorgesteuertes Furchenschließen) mit
- standardgemäßer Datenerfassung über „variable Rate“ und „Section Control“ sowie
- eine moderne Dokumentation, welche auch die Berücksichtigung von Fahrspuren bei der nächsten Einsatzplanung ermöglicht.
Mit der zwinkernden Frage „Jogi, habt Ihr noch weitere Maschinen bestellt, von denen wir noch nichts wissen?“ und der lachenden Antwort von Jogi Blunk „Nee, wir hatten kein Geld mehr!“ verabschiedete sich unser Fachkollege Agrar, Jonas Ostermann von der Bühne.
Ausführliche Vorstellung der neuen Technik demnächst unter Blunk-Aktuelles
Alle vorgestellten Einzelheiten zu unseren technischen Neuerungen für die Saison 2020 werden Sie im nächsten Aktuelles-Beitrag „Neue Technik bei Blunk“ nachlesen können (ab 11.2.20)!
Die Präsentation von Jonas Ostermann am 30.1.2020 können Sie sich gern von der Seite des Insidertages herunterladen.
Vortrag Dr. Andreas Möller: „Landwirtschaft und Öffentlichkeit“
Zündstoff und vielfältige Anregungen für die Landwirte lieferte der nun folgende Gastvortrag von Dr. Andreas Möller. Der Autor des viel diskutierten Buches „Zwischen Bullerbü und Tierfabrik“ (Gütersloher Verlagshaus, 2018) kommt selbst nicht aus der Landwirtschaft, hat sich aber u.a. intensiv mit der Akzeptanz technischer Neuerungen in der Gesellschaft auseinandergesetzt.
Möller beleuchtete in den folgenden 35 Minuten verschiedenste Aspekte der Wahrnehmung der Landwirtschaft und ihrer Akteure in der Öffentlichkeit und Politik. Dabei ging er auch auf die von unserem Kollegen Jonas Ostermann zuvor vorgestellte hochmoderne Technik ein, die die Blunk-Gruppe für ihre Kunden in der Saison 2020 einsetzen wird:
Die Agrar-Branche ist unter anderem auch Opfer ihrer enormen Technisierung und Effizienz, denn die Schattenseiten der Natur werden immer besser bewältigt. 98% der Menschen in Deutschland arbeitet heute nicht in der Landwirtschaft. Ihnen fehlen eigene Erfahrungen und visuelle Eindrücke „vom Land“.
Vor allem Städter können keinen Bezug mehr herstellen zwischen dem bürokratisierten Alltag eines Landwirtes, drohenden Missernten, einem liberalisierten globalen Markt und dem, was sie selbstverständlich beim Discounter jederzeit und billigst einkaufen möchten. Auch spüren die meisten Journalisten, Politiker und Privatleute die gesetzlichen Folgen ihrer Rufe nach mehr Natur und einem Landleben wie im 19. Jahrhundert nicht hautnah.
An uns in der Landwirtschaft richtete er daher vor allem die Aufforderung, sich aktiv an dem medialen Diskurs und der öffentlichen Diskussion zu beteiligen und damit für mehr Transparenz zu sorgen.
Zusammenfassung des Vortrags zum Nachlesen
Eine ausführliche Zusammenfassung des Vortrags „Landwirtschaft und Öffentlichkeit“ von A. Möller haben wir hier für Sie auf der Seite zum Insidertag 2020 hinterlegt.
Podiumsdiskussion „Kollegen wir müssen reden!“
Im Anschluss an den inspirierenden aber auch provozierenden Vortrag von Autor Andreas Möller versammelten sich unsere Podiumsgäste auf der Bühne:
- Ute Volquardsen, Präsidentin der Landwirtschaftskammer S-H, Landwirtin
- Ludwig Hirschberg, Vorstandsmitglied Bauernverband S-H, Landwirt
- Petra Fahje, Vorsitzende Land-Frauen Kreisverband Segeberg, Landwirtin
- Peter M. Andersen, Agrarausschuss Landjugendverband S-H, Landwirt, Student
- sowie Autor und Gastredner Dr. Andreas Möller.
Unser Kollege Philipp Staritz befragte als Moderator stellte unter anderem die Frage
Was muss die Landwirtschaft lernen?
Ute Volquardsen vertrat die Auffassung, das Anregungen aus der Bevölkerung als Ansporn gesehen werden sollten, aus dem Vorhandenen etwas zu machen. Ludwig Hirschberg forderte die Landwirt-Kollegen auf, sich den Rahmenbedingungen täglich anzupassen und neue Konzepte und Lösungen für die eigenen Höfe zu entwickeln.
Peter M. Andersen gab zu bedenken, dass die Sympathie in der Gesellschaft durch die Initiative Land schafft Verbindungen zur Zeit zwar hoch sei, aber keinesfalls durch eskalierende Aktionen aufs Spiel gesetzt werden sollte. Petra Fahje setzte auf kleinere Initiativen der Landwirte, die zunächst die Bevölkerung vor Ort aufklären und sich von dort ausbreiten.
Dr. Andreas Möller schließlich wies darauf hin, dass es anderen Branchen wie der Automobilindustrie, den Energieversorgern oder dem Kohlebergbau derzeit nicht besser ergehe als der Landwirtschaft. Er empfahl, mit dem frisch gesonnenen Sendungsbewusstsein des Zusammenschlusses und vielleicht noch einer Prise humorvoller Selbstironie weiter an die Öffentlichkeit zu gehen.
Zusammenfassung der Podiumsdiskussion
Eine ausführliche Zusammenfassung der Beiträge zur Podiumsdiskussion finden Sie hier auf der Seite zum Insidertag 2020.
Übergabe der neuen Fendt Schlepper
Als letztes Highlight des diesjährigen Blunk-Insidertages folgte die offizielle Übergabe der neuen Fendt-Schlepper an die Blunk-Gruppe durch Bernd Uwe Johns und Thomas Tank von der Raiffeisentechnik Westküste.
Als längjährige Geschäftspartner von Blunk liefert die Raiffeisentechnik Westküste nicht nur die bewährten Fendt Zugmaschinen an Blunk, sondern sorgt auch kontinuierlich vor Ort für die schnelle Wartung und Reparatur der rund 80 Fendt-Schlepper im Blunk-Maschinenpark.
Austausch bei Schlepperbier und Imbiss
Im Anschluss an den spannenden Vortrag, die anregende Podiumsrunde und die Schlepperübergabe diskutierten Gäste und Gastgeber der Fachveranstaltung noch eine ganze Weile in kleinen Grüppchen weiter, bei leckerem Schlepperbier und Curry-Wurst-Pommes in der Halle und auf dem Hof.