Getreideernte – Blunk-Teams für Wetter-Umschwung
Während in Rendswühren die Drescherfahrer noch in den Startlöchern warten müssen, konnte das Ernte-Team Lalendorf in der letzten Woche zumindest schon einmal anfangen, die erste Gerste dieser Saison zu ernten.
Lalendorfer nur halbzufrieden mit Dreschwetter
„Das ging hier in Mecklenburg-Vorpommern zwar, aber gutes Dreschwetter sieht anders aus. Das ist nix Halbes und nix Ganzes, nicht richtig gut aber auch nicht richtig schlecht“ meldeten die Kollegen aus der Dispo in Lalendorf. Die Krux liegt in der Feuchtigkeit: „Wir sind zwar immer mal drin [im Drusch], dann aber wieder raus, denn die Abreife ist hier enorm, aber der Halm ist einfach noch zu feucht. Nicht nur, dass das Dreschen bei einem feuchten Halm schwieriger ist. Dazu kommt, dass das Getreidekorn aus der Ähre beim Dreschen mit dem nassen Halm in Berührung kommt.“ erklären uns die Kollegen Fachberater aus dem Landwirtschafts-Team. „Dadurch erhöht sich die Feuchtigkeit im Korn und es ist nur bedingt oder nicht mehr lagerfähig. „Für unseren Kunden, den Landwirt, zieht das dann zusätzliche Kosten für die Trocknung oder einen Abzug beim Verkauf des Getreides nach sich – und damit auch weniger Gewinn. Deshalb lassen uns einige Kunden das Dreschen dann lieber unterbrechen und warten die weitere Wetterentwicklung noch ein wenig ab.“
Die Teams in Vahldorf nutzten jede (Un-)Wetterlücke
Auch zum Pressen braucht es mehr Trockenheit. Hier muss das Stroh ganz trocken sein. Die Kollegen am Blunk-Standort Vahldorf waren damit jetzt besonders gefordert. „Drei Pressen gleichzeitig haben wir eingesetzt, um das schmale Zeitfenster bei allerschönstem Sonnenschein möglichst voll auszuschöpfen,“ erklärt uns Henrik Blunk. „Dabei hatten wir viel Glück, denn auch bei uns war „unbeständig“ ansagt. Es kam aber weniger Regen herunter als vorhergesagt und wir hatten nur Sonne und Wind. So konnten wir gut Fläche schaffen. Einige nasse Stücke sind zwar noch abzuernten, aber das schaffen wir dann noch gut.“
Kaum Zeit für Fotos von den Ernteeinsätzen
„Das ist hier eine tägliche Herausforderung, die regional schwankenden Wetterbedingungen und die damit bedingten Zeitfenster für unsere Arbeit optimal auszunutzen.“ meinte auch Felix Lappe, unser Kollege (und Hobbyfotograf) aus Lalendorf. „Ich bin aus der Einsatzplanung einfach nicht heraus gekommen, denn an den drei Tagen, wo es rund lief und ich gute Fotos hätte machen können, folgten die Einsätze so schnell aufeinander, dass für mich partout keine Zeit zum Fotografieren blieb.“
Felix Lappe schmunzelt verschmitzt: „Aber vom Stoppelsturz*, da hab ich doch schon neue Fotos im Kasten. Und irgendwie werde ich die Kollegen in den Ernte-Teams mit ihren Maschinen auch noch beim Drusch, beim Abfahren und beim Stroh Pressen erwischen – oder bei den sich anschließenden Arbeiten!“
*“Stoppelsturz“ ist sowohl in Mecklenburg-Vorpommern als auch in Sachsen-Anhalt ein landestypischer Ausdruck für das auf die Ernte folgende Umgrubbern, z.T. mit gleichzeitigem Gülle einbringen.
Zuguterletzt: Ein „Danke“ an rücksichtsvolle Mitmenschen
Auf dem Weg zu den Getreidefeldern können wir leider nicht vermeiden, mit unseren Erntemaschinen auch die Landstraßen befahren zu müssen. Die Kollegen auf den Dreschfahrzeugen fahren zwar an den Rand, sobald sich eine sichere Gelegenheit bietet, um Autos vorbeizulassen. Dennoch, ein Drescher ist kein Sportwagen!
Meistens schlägt uns große Geduld und Rücksichtnahme aller anderen Verkehrsteilnehmer entgegen und dafür sagen wir an dieser Stelle ausdrücklich „Danke!“ Sie alle helfen damit ein wenig mit, dass schließlich leckere Brötchen für alle aus dem geernteten Korn gebacken werden können.