Ungewöhnlich: Gras, GPS, Getreide, Stroh auf einmal!
Die Teams des Agrar-Dienstleisters Blunk sind in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt überall in vollem Einsatz: S. Franke, Disponent Agrar, gibt einen Einblick in die aktuelle Lage auf den Feldern.
Nachgefragt: Was machen die Lalendorfer Blunk-Teams zur Zeit?
Auf unsere Nachfrage aus der Redaktion, wie weit die Teams vor Ort mit dem zweiten Grasschnitt sind, sprudelt es aus unserem Kollegen S. Franke aus der Einsatzleitung nur so heraus:
„Nur Grasernte? Ihr macht wohl Scherze? So ein Jahr wie dieses haben wir noch nicht erlebt. Normalerweise haben wir nach dem ersten Schnitt im Juni ja immer für drei bis vier Wochen weniger zu tun. Da bleibt Zeit zum Luftholen bevor wir erneut durchstarten in die Getreideernte. “
Gülle, Kommunales, Gras, GPS und Stroh gleichzeitg
„In diesem Jahr ist keine Spur davon: Alle (!) sind draußen im Einsatz, beim Gülle fahren und parallel mit Aufträgen aus dem kommunalen Bereich. Und jetzt geht es zusätzlich mit Schwung in den zweiten Gras-Schnitt und in die GPS Ernte. Denn auch mit dem Strohpressen legen wir noch in dieser Woche los. Erste Kunden, die selber dreschen, haben bereits Ihre Aufträge platziert.“
Strohpressen stehen zum Einsatz bereit
„Meinetwegen kann es jetzt losgehen, alle Pressen sind gewartet und stehen startklar bereit. Das Dreschen wird wohl wie immer – schon fast traditionell – an einem Sonntag beginnen, in diesem Jahr also voraussichtlich am 1. Juli.“ Dennoch, die richtige Erntefreude kommt bei unserem Kollegen offensichtlich diesmal nicht durch. Wir haken nach, warum nicht.
Wermutstropfen im Blunk-Erntefieber
Der Einsatzleiter erklärt uns: „Seit Ostern hat es hier keinen Tropfen Regen gegeben. Erst in der letzten Woche hatten wir von Donnerstag bis Sonntag richtig schönen Landregen. Das hat 20 Liter gebracht und der Mais freut sich. So schön das sonnige Wetter ja für Einheimische und Touristen sein mag, für die Landwirtschaft und die Ernte ist diese lange Trockenperiode eine Katastrophe.“
30% Ertragseinbußen bei Getreide
„Der Regen letzte Woche kam für das Getreide viel zu spät: Es ist jetzt notreif aufgrund der langen Trockenperiode aber nicht ordentlich ausgewachsen und gereift. Die Getreideernte wird mindestens 30% weniger Ertrag einfahren als normal“
Niedrige Getreidebestände wirken sich direkt auf Strohertrag aus
„Und nicht nur,“ fügt er für uns noch an, „dass die Getreideernte schlecht wird, es wird auch ein schwaches Strohjahr werden. Dieses Jahr ist der Grund nicht das Wetter beim Pressen, sondern weil die Gerste- und Weizenbestände eben so extrem niedrig gewachsen sind. Somit erwartet die Landwirte auch hier ein Mindestverlust von 30 %. Wir werden mit aller Kraft versuchen, einzufahren, was geht, aber Begeisterung sieht anders aus!“
Ähnliche Situation am Blunk-Standort Rendswühren
Ein kurzer Blick zum Blunk-Standort Rendswühren und Holtsee zeigt eine ähnliche Situation: Dort zeigt der zweite Grasschnitt deutliche Spuren der Trockenheit. Und auch in Schleswig-Holstein stehen die Drescher und Pressen frisch gewartet und einsatzbereit am Start, um – sobald der Startschuss aus der Einsatzleitung Agrar kommt – , gleich mit dem Dreschen und Pressen loslegen zu können.
Ein herzliches Dankeschön von der Redaktion an den Hobby Fotografen Tako Bannas, Landwirtschaft Photography SH, für seine schönen Fotos aus Lalendorf.