Naturschutz für Orchideen und Weidezaun für Rinder
1300 Meter landschaftstypischer Weidezaun für das Wedeler Autal: Der Agrar- und Umweltdienstleister Blunk berichtet über Einzäunung des hochwertigen Grünlands als Naturschutzmaßnahme.
Weidezaun zum Schutz von Orchideen
Der Auftrag „Orchideenland einzäunen“ klang zunächst etwas skuril, hat aber bei näherem Hinsehen einen durchaus sinnvollen Hintergrund.
Das Wedeler Autal der Stadt Wedel
Das Wedeler Autal besteht aus hochwertigem Grünland. Auf Teilen der Fläche wachsen wilde Orchideen wie das Breitblättrige Knabenkraut und, wie uns Frau Parszyk (Stadt Wedel) erklärt, „andere sogenannte wertgebende Kennarten des Feucht- und Nassgrünlands“. Damit ist dieses Grünland eine wichtige Nahrungsquelle und Lebensraum für zahlreiche Insekten. Darüberhinaus bindet Grünland Co2 und ist schon allein deswegen erhaltenswert.
Pflege- und Entwicklungsplan für hochwertiges Grünland
In erster Linie zum Schutz der Orchideen und außerdem auch zur Erhöhung der Artenvielfalt stellte die Stadt Wedel einen Pflege- und Entwicklungsplan für die Fläche auf. Er soll dazu beitragen, das ökologische Potenzial der Fläche gezielt zu entwickeln und Maßnahmen zur Förderung planvoll umzusetzen.
Positive Entwicklung des Orchideenbestandes
Die vorhandenen Orchideen werden sorgsam beobachtet. So zeigen die jährlichen Zählungen der beteiligten Biologen, dass sich der Orchideenbestand seit 2009 positiv entwickelt. Bereits 2016 wurden über 400 Orchideen gezählt.
Blütezeit im Frühjahr
Jetzt im Herbst ist davon aber nichts zu sehen. Denn die Blütezeit der Orchideen ist im Frühjahr. Dann kann man vom Flächenrand aus die Blütenpracht bewundern – aber auch nur vom Rand aus, denn um diese positive Entwicklung weiter zu befördern, soll die Fläche nach einigen Jahren der Sichselbstüberlassung jetzt wieder beweidet werden.
Beweidung für mehr Licht
Die Beweidung wird den Orchideen gut tun. Denn nach der Blütezeit brauchen Orchideenpflanzen ordentlich Licht um sich herum. Die Beweidung hilft, die direkte Lichtkonkurrenz mit anderen Pflanzen um sie herum zu mildern, da die Tiere den Bewuchs abfressen und damit kurz halten. Dementsprechend soll das Wedeler Autal nun nach der Blüte im Frühjahr abgegrast werden, voraussichtlich durch Rinder.
Blunk-Team errichtet 1300 Meter Weidezaun
Und damit kommen wir ins Spiel. Die Stadt Wedel beauftragte Blunk, einen 1,3 Kilometer langen Weidezaun um das Grünland zu errichten, zum Schutz der Orchideen und damit die Fläche zur Beweidung verpachtet werden kann.
Klassiker mit Eichenspaltpfählen und Knotengeflecht
Es sollte ein landschaftstypischer Weidezaun werden, der sich optisch gut in die Landschaft einpasst. Bewusst wurde hier im Rahmen des Konzeptes zum Arten- und Naturschutz kein neuer High-Tech-Zaun errichtet. Vielmehr wird nun ein sogannter „Klassiker“, ein Weidezaun mit Eichenspaltpfählen und Knotengeflecht, die Orchideenlandschaft schützen. Flächenseitig wurde noch 3-reihig Stacheldraht angebracht, um das Weidevieh innerhalb des Zauns zu halten.
Maschineneinsatz bei Errichtung des Weidezauns
Unser Kollege Markus Wiehl, Fachberater Umwelt im Blunk-Team und Projektleiter für diesen Auftrag, zählt auf, welche Maschinen eingesetzt wurden.
Kettenbagger mit Moorlaufwerk
Zum einen kam ein 18 to Kettenbagger mit Moorlaufwerk (mit extrabreiten Ketten und verlängertem Laufwerk) zum Einsatz. Damit konnten wir mit einem Bodendruck von nur 0,25kg/cm² in dem teilweise moorigen Gelände fahren, ohne zu versinken und dabei gleichzeitig nur geringe Schäden am Boden zu verursachen.
Bagger mit Forstmulcher
Für das Einsetzen des Zaunes mussten wir die Zauntrasse freimulchen. Dazu setzten wir aus unserem Maschinenpark einen Forstmulcher am Bagger ein.
Baggerschaufel
Für die 1300 Meter Weidezaun haben wir 500 Zaunpfähle gesetzt. Dabei kam eine Baggerschaufel zum Einsatz. Mit ihr drückten wir die angespitzen Zaunpfähle in den Boden, jeweils etwa einen halben Meter tief.
Zusätzlich errichteten wir an allen Ecken sowie alle 50 Meter noch einmal eine Schrägabstützung für die Zaunpfähle. So bekommt der Weidezaun maximale Stabilität.
Weidezaun-Knotengeflecht in Handarbeit
Das Weidezaun-Knotengeflecht selbst sowie den Stacheldraht auf der Innenseite des Zaunes nagelten wir Meter für Meter per Hand einseitig fest.
Fazit zum Auftrag Weidezaun aus dem Blunk-Team
Alles in allem haben wir für diesen Auftrag inklusive
- des Abbaus des alten Zauns,
- dessen Entsorgung und
- dem Neubau des klassischen Weidezauns
zehn Tage gebraucht – ein schöner Einsatz für den Natur- und Artenschutz!
Ihre Ansprechpartner bei Blunk für Landschaftspflege
Nehmen Sie einfach Kontakt mit unserem Fachberater in Ihrer Nähe auf und lassen Sie sich (unverbindlich) beraten!
Schleswig-Holstein
Standort Rendswühren
Markus Wiehl
Telefon (04323) 90 70 43
m.wiehl@blunk-gruppe.de