Blunk: sachliche Stellungnahme zu Kritik am Maisanbau
Der Maisanbau schädigt das Klima, verschlechtert die Grundwasserqualität und verringert die Artenvielfalt. Das sagen zumindest Kritiker. Aber ist das wahr?
Wirkt sich der Anbau der wärmeliebenden Pflanze tatsächlich so schlecht aus?
Wir haben verschiedene Aspekte des Maisanbaus unter die Lupe genommen und festgestellt: Der Maisanbau verdient mehr Wertschätzung.
„Die Vermaisung zerstört unsere Kulturlandschaft!“
Richtig ist, dass der Maisanbau nach der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und des darauf folgenden Biogas-Booms in Schleswig-Holstein zugenommen hat. Im vergangenen Jahr teilten sich Energie- und Futtermais jeweils rund die Hälfte der Maisanbaufläche. Insgesamt machte der Maisanbau hierzulande jedoch nur 18 % (176 000 ha) der landwirtschaftlichen Fläche (LF) aus, mit abnehmender Tendenz. Damit liegt er auf einem Niveau mit dem Winterweizen (19 %).
Weitere wichtige Ackerkulturen in Schleswig-Holstein waren anteilig: Winterraps (10 %), Wintergerste (6 %), Winterroggen (3 %), Zuckerrüben (1 %) und Kartoffeln (0,5 %). Auf rund 367 000 ha LF (37 %) fanden sich zudem Dauergrünland und Ackergras (Quelle: Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein).
Unser Fazit
Obwohl der Maisanbau gebietsweise – zum Beispiel auf sandigen Standorten mangels wirtschaftlicher Alternativen – dominiert, kann in Schleswig-Holstein insgesamt von einer Gefährdung der Kulturlandschaft durch „Vermaisung“ keine Rede sein.
„Mais verringert den Humusgehalt im Boden und schädigt die Umwelt!“
Lange galt Mais, auch bei organischer Düngung, als starker Humuszehrer. Bei aktuellen Untersuchungen in Schleswig-Holstein konnten Wissenschaftler der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel jedoch kaum Unterschiede in den Humusgehalten von Flächen mit Mais in Selbstfolge und von Flächen mit Fruchtfolgen mit und ohne Mais feststellen. Laut Prof. Dr. Friedhelm Taube in Kiel bildet Mais in der Bodenschicht zwischen 30 und 60 cm knapp die Hälfte des Humus. In früheren Untersuchungen sei jedoch meistens nur in der oberen Bodenschicht gemessen worden. Seiner Einschätzung nach weisen die neuen Ergebnisse darauf hin, dass die Humuszehrung von Silomais bei der aktuellen Bilanzierungsmethode nach Cross Compliance (CC) mit 560 kg Humuskohlenstoff/ha/Jahr überschätzt wird. Detaillierte Informationen dazu finden Sie in einem Artikel von Dr. Friedhelm Taube (Quelle: www.maiskomitee.de. Download Artikel (PDF))
Nach CC besitzen verschiedene Kulturen fest zugewiesene Kennzahlen für die Bilanzierung. Stark negative Humuskohlenstoff-Salden, wie sie beim Anbau von Mais auftreten, können zum Beispiel über den Anbau von Zwischenfrüchten oder eine organische Düngung ausgeglichen werden. Grundsätzlich darf sich der Humuskohlenstoffgehalt pro Hektar Betriebsfläche und Jahr im dreijährigen Mittel nicht um mehr als 75 kg verringern.
Unser Fazit
Die Humusbilanz beim Anbau von Mais ist wahrscheinlich besser als sie häufig beschrieben wird. Zudem setzen sich vermehrt bodenschonende, pfluglose Anbauverfahren durch. Das führt zu weniger CO2-Emissionen. Mais weist darüber hinaus den mit Abstand niedrigsten Pflanzenschutzbedarf aller Ackerkulturen in Deutschland auf. Eine pauschale Verurteilung des Maisanbaus als umweltschädliche Praxis ist daher ungerechtfertigt.
„Maisanbau führt zu geringerer Artenvielfalt“
Landwirtschaftlich genutzte Flächen weisen im Vergleich zu unberührter Natur grundsätzlich eine geringere Artenvielfalt auf. Das ist der Preis für eine effiziente Produktion von Nahrungsmitteln. Im Vergleich mit anderen Ackerkulturen wie Winterweizen schneidet Mais aber nicht schlechter ab. Nach Angaben des Deutschen Maiskomitees leben im Schnitt mehr als 1000 Insekten-, Krebstier- und Spinnenarten in deutschen Maisfeldern. Unter maisfakten.de findet sich im Internet ein interessanter kurzer Film zum Thema Artenvielfalt im Mais: „Mais als grüne Brücke: das Leben im Maisfeld – eine Entdeckungsreise“.
Unser Fazit
In Regionen mit starkem Maisanbau erhalten Landwirte mit gezielten Maßnahmen wie der Anlage von Blühstreifen und dem Anbau von Zwischenfrüchten einen hochwertigen Lebensraum für Flora und Fauna.
In getreidedominierten Regionen kann Mais die Fruchtfolge auflockern und direkt zur Steigerung der Artenvielfalt beitragen.
Umweltorientierung – für Blunk von Anfang an selbstverständlich
Und wie stehen wir als Familienunternehmen Blunk ganz persönlich zu dieser Thematik? Blunk liegt ein nachhaltiger Maisanbau am Herzen: Selbst in der Land- und Forstwirtschaft aufgewachsen, haben wir als Blunk-Familie den Auftrag des nachhaltigen Wirtschaftens und des weitsichtigen Umgangs mit der Natur von jeher im Blut. Die Realisierung von umweltgerechten und zugleich ökonomisch zukunftsfähigen Lösungen entspricht unserem Selbstverständnis. Daher unterstützen wir unsererseits die Landwirte mit aktuellster Fachkompetenz und mit modernster, umweltschonender Technik bei der Bewirtschaftung ihrer Flächen mit Mais.