Staubige Rübenernte 2018 in Mecklenburg-Vorpommern
Neue Herausforderungen: Auch die Rübenernte 2018 fordert die Ernteteams des Agrar- und Umweltdienstleisters Blunk in Lalendorf, wegen der extremen Trockenheit der Böden und der Größe der Früchte.
Blunk-Lalendorf ganz im Rüben-Einsatz
Wir von der Blunk-Redaktion fragten dieser Tage einmal bei den Kollegen am Standort Lalendorf nach, wie es aktuell mit der Rübenernte in M-V voran geht. Sebastian Franke, Disponent für die Landwirtschaft, nahm sich einen Moment Zeit für einen Kurzbericht: „Die Rübenernte? Die ist bei uns im vollen Gang! Aber insgesamt werden die Ergebnisse nicht so gut ausfallen wie gedacht. Mit allen Tricks schaffen wir 60 to/ha bis zu im besten Fall ca 80 to/ha einzubringen.“ Wir wollen wissen, woran das liegt. Etwa an den Maschinen?
Mit geballter Maschinenschlagkraft in den Rüben
„Nein, nein,“ erklärt uns der Kollege Franke, „das liegt nicht an mangelnder Maschinenkraft, die ist satt ausreichend. Wir haben drei moderne Rüben-Roder im permanenten Dauereinsatz draussen. Genau gesagt sind es drei Holmer, zwei Holmer T4.40 mit 6-reihigem Rodeaggregat, ein Holmer T4.40 mit einem 12-reihigen. Dazu kommen die Überlader, zwei Holmer Terra Variant, zwei Hawe Überlader und ein Krampe Big Body 900, jeweils mit einem Schlepper Fendt 936 als Zugmaschine.“
Geringere Erntemengen durch Trockenheit
Die Ursachen für die geringeren Erntemengen liegen woanders: Zum einen hat es in den letzten Wochen in Mecklenburg-Vorpommern einfach zu wenig Niederschlag gegeben. Allein die staubtrockenen Böden stellen, wie wir schon im Beitrag „Rübenernte bei extrem trockenen Böden…“ berichteten, eine Herausforderung für Mensch und Maschine dar. Aus den steinharten Böden sind die Rüben viel schwerer heil herauszubekommen als normalerweise.
Harte Böden verursachen erhöhten Verschleiß
Außerdem stellen sich unangenehme Nebeneffekte ein. Das Rode-Material verschleißt viel schneller als üblich. So muss ständg etwas an den Maschinen ersetzt werden. Das kostet die Ernte-Teams zusätzlich Zeit.
Kleine Fruchtgrößen erschweren die Ernte
Zum anderen liegt die Herausforderung dieses Jahr, so erklärt uns der Blunk-Einsatzleiter weiter, in der Größe der Rübenfrüchte. Durch den andauernden Wassermangel sind die Früchte teilweise sehr klein.
„Zwischendurch finden wir dann auch mal Rüben vor, die größer als normal sind. Im nächsten Moment sind sie wieder kleiner“, erzählt uns der Kollege und fährt fort: „Auf diese außerordentlichen Größenunterschiede sind selbst unsere hochmodernen Erntemaschinen nicht eingestellt. Manche Früchte sind so klein – oder dann auch wieder so groß -, dass sie kaum durch unsere Rübenroder gehen.“
Rüben weisen sehr guten Zuckergehalt auf
Auffällig ist, weiß Sebastian Franke noch zu berichten, dass der Zuckergehalt der Feldfrüchte dieses Jahr sehr gut ausgeprägt ist. Das ist an sich gut, zumindest für die Zuckerfabriken. Aber auch die reagieren auf die überraschend geringe Erntemenge.
Erntemengen sorgen für Anlieferdruck im Blunk-Team
„Die Zuckerfabriken rufen ständig nach Nachschub und ziehen die Liefertermine für uns vor. Da kommen wir teilweise kaum noch hinterher mit dem Ernten der Rüben. Deshab ist eine vernünftige, langfristige Planung der Einsätze gerade kaum möglich. Jeden Tag kommt hier immer alles anders als geplant!.“
Der Kollege nimmt es dennoch mit Humor: „Ja, die Rübenernte ist auch dieses Jahr wieder ein echter Hindernis-Parcours! Aber irgendwie macht es das doch auch spannend, oder?“