Verlustarme, moderne Techniken der Gülle-Ausbringung
Die möglichst verlustarme Gülle-Ausbringung ist dem Agrar- und Umweltdienstleister Blunk seit 30 Jahren ein großes Anliegen. Lesen Sie, welche Verfahren heute von Blunk eingesetzt werden, um den Wirtschaftsdünger effizient UND umweltschonend auszubringen.
Zuerst der Überblick: Verfahren zur Ausbringung von Gülle
Die Landwirtschaftskammer N-W stellt die verschiedenen Ausbring-Techniken auf ihrer Webseite ausführlich vor. Die verlustarmen Verfahren, die auch wir anwenden, haben wir hier für Sie zusammengefasst:
Schleppschlauch
„Aufgießen“ der Gülle direkt auf den Boden und nah an die Pflanzen per Schleppschlauchgestänge. Bei Grünland wäscht Regen den auf die Grasnarbe aufgebrachten Wirtschaftsfdünger in den Boden.
verlustarm
Schleppschuh
Geeignet besonders auf Grünland: Das hochgewachsene Gras wird durch Kufen auseinandergedrückt, so dass die Gülle aus dem aufliegenden Schleppschlauch direkt auf die Erde aufgebracht werden kann.
verlustarm
Schlitze / Injektion
V-förmiges Einschneiden des Bodens per Scheibenegge und Einbringen der Gülle direkt in den Schlitz bis zu fünf cm tief, direkt an die Wurzel der Pflanzen. Bedingt einsetzbar auf Grünland.
geringste Verluste, gute Nährstoffausbeute
Gülle-Techniken bei Blunk
Wir haben bei unserem Kollegen, Sebastian Oechsle, Vertriebsleiter Agrar am Standort Lalendorf, nachgefragt, welche der Ausbring-Verfahren Blunk einsetzt.
Redaktion
Sebastian, wie bringt Blunk die Gülle für seine Auftraggeber aus?
S. Oechsle:
Wir bringen den Wirtschaftsdünger schon längst so verlustarm wie möglich aus. Inzwischen schreibt ja auch die Düngeverordnung das vor. Jedes Kilogramm Stickstoff (N) muss effizient ausgenutzt werden. Damit ist die verlustarme Ausbringung zum „Muss“ geworden.
Redaktion:
Verlustarm? Um welche Verluste geht es und wohin gehen diese?
S. Oechsle:
Gülle enthält reichlich Stickstoff. Dieser sorgt bei Pflanzen für ein gesundes Wachstum, sollte aber möglichst nicht ins Grundwasser gelangen. Daher ist es wichtig, dass die wertvollen Stickstoffe so nah wie möglich an der Pflanzenwurzel platziert werden. So können sie von ihr aufgenommen werden, anstatt die Umwelt zu belasten. Zum Ausbringen eignen sich deshalb nur Schleppschlauch, Schleppschuh und Injektion.
Redaktion:
Welche verlustarmen Verfahren kommen denn bei Blunk zur Anwendung?
S. Oechsle:
Blunk arbeitet seit den 90er Jahren schon mit der Schleppschlauchtechnik. Damit können wir die Gülle am umweltschonendsten ausbringen, zum Beispiel mit einer Grünlandschlitze, Strip Till oder einem Selbstfahrer mit Grubber.
Durch das gleichzeitige Ausbringen und Einarbeiten in einem sparen wir zudem Arbeitsgänge und Überfahrten. Das schont die Böden – und das Budget unserer Kunden.
Redaktion:
Sebastian, beteiligt sich Blunk auch direkt an Neuentwicklungen zur Ausbringung?
S. Oechsle:
Wir bei Blunk sind Praktiker. Was immer an innovativen Ausbring-Techniken diskutiert wird oder auf den Markt kommt – wir testen es in der Praxis und sammeln Erfahrungen.
Davon profitieren die Hersteller der Technik, aber vor allem unsere Kunden. Denn so können wir für jeden Auftrag, jede Frucht und jeden Boden das geeignete Verfahren auswählen und anbieten.
Redaktion:
Kannst Du ein Beispiel für einen solchen Praxistest nennen?
S. Oechsle:
Ein gutes Beispiel ist das Interreg Projekt „Baltic Slurry Acifidication“, in dem die Änsäuerung von Gülle erprobt und optimiert wurde. Hier konnten wir als Praxispartner wertvolle Erkenntnisse liefern und zur Entwicklung einer praxistauglichen Tankanlage beitragen. Aus unserem Austausch mit Universitäten und Experten in den Nachbarländern gewinnen wir unsererseits wichtiges Wissen. Davon profitieren dann auch unsere Kunden.
Redaktion:
Eine letzte Frage, Sebastian. Woher wisst Ihr, wieviel Stickstoff die Pflanzen jeweils brauchen?
S. Oechsle:
Wir dosieren und dokumentieren beim Ausbringen genau, wieviel Gülle wir auf jedem Quadratmeter einer vorher vermessenen und analysierten Fläche ausbringen. Nach Abschluss der Arbeiten bereiten wir die flächenspezifischen Daten sorgfältig in einer digitalen Schlag-Kartei auf.
Unsere Dokumentation dient unseren Kunden nicht nur als Nachweis. Sie hilft auch bei der Planung der Düngermengen beim nächsten Ausbringen.
Und übrigens: Wir können unseren Kunden die telemetrische Dokumentation mit jedem Auftrag mitliefern!
Redaktion:
Vielen Dank für das informative Gespräch!