Unsere Azubis FAS Hendrik und Sebastian im Interview
Der Agrar- und Umweltdienstleister Blunk bildet Nachwuchs zur Fachkraft Agrarservice aus. Hendrik und Sebastian, beide Azubis bei Blunk im dritten Lehrjahr, berichten aus ihrem Alltag.
Hendrik, Azubi zur Fachkraft Agrarservice bei Blunk
Unser junger Kollege Hendrik ist 22 Jahre alt. Er kommt direkt aus Schleswig-Holstein. In diesem Jahr beendet er seine dreijährige Lehrzeit zur Fachkraft Agrarservice.
Wir von der Blunk-Redaktion befragten Hendrik zu seinen Erfahrungen als Auszubildender bei uns.
Blunk-Redaktion:
Hendrik, das Spannendste zuerst: Du hattest im März Deine schriftlichen Prüfungen – wie ist es für Dich gelaufen?
Hendrik:
Mit etwas Glück habe ich diese Prüfung ganz gut bestanden. Aber wir bekommen leider erst kurz vor der praktischen Prüfung Bescheid, ob und mit welcher Note wir bestanden haben.
Blunk-Redaktion:
Springen wir einmal zurück auf den Anfang: Warum hast Du denn eine Ausbildung bei einem Lohnunternehmen angefangen?
Hendrik:
Mein Vater hatte einen Betrieb für Milchvieh und Rinderzucht, den er vor sechs Jahren aufgegeben hat. Daher begleitet mich das Thema Landwirtschaft von klein auf. Ich hatte nie Lust auf Viehhaltung. Aber mein Traum war es bereits als kleiner Junge, Maschinen zu fahren und zu reparieren. Daher lag es nahe, meine Ausbildung bei einem Lohnunternehmen zu machen.
Blunk-Redaktion:
Inzwischen sind fast drei Jahre vergangen. Wie gefällt Dir die Ausbildung, wenn Du zurückblickst?
Hendrik:
Mir macht das hier Spaß. Ich erlebe immer wieder ´was Neues. Jeden Tag bekomme ich unterschiedliche Aufgaben und finde mich in Situationen, in die ich mich neu ´reinfuchsen muss. Außerdem gibt es viele unterschiedliche Kunden und unterschiedliche Flächen – das bringt Abwechslung.
Blunk-Redaktion:
Unterschiedliche Kunden und Flächen? Inwiefern bringen die Abwechslung?
Hendrik:
Na, wenn ich zu Aufträgen ´raus fahre, dann ist das jedes Mal ein wenig anders. Wie man zu den Flächen hinkommt, wie man die Flächen zur Bearbeitung abfährt – all das muss man vorher einmal kurz überlegen und durchdenken. Mit den großen Gespannen kann man ja nicht einfach drauflos fahren. Und außerdem komm ich dabei ordentlich rum.
Blunk-Redaktion:
Wie meinst Du das?
Hendrik:
Letzte Woche war ich los zur Gülle-Separation in Schleswig-Holstein, dann kommt wieder ein Auftrag in Mecklenburg-Vorpommern oder auch mal in Neubrandenburg.
Blunk-Redaktion:
Was fährst Du denn für Maschinen?
Hendrik:
Zur Zeit fahre ich hauptsächlich Zubringer für die Gülle-Ausbringung. Außerdem sind es Häckselwagen bei der Grünroggen- und Grasernte. Zum Herbst hin fahre ich auch in der Maisernte und Ganzpflanzen-Silage (GPS). Auch die Kreiselegge für die Bodenbearbeitung bin ich schon gefahren.
Aber ich habe auch schon mal die Saatbettbereitung mit der Dal-Bo-Kombination gemacht. Letzten Sommer habe ich die Quaderballen-Presse bei der Stroh-Ernte bedient.
Blunk-Redaktion:
Das sind ja eine ganze Reihe von Maschinen. Was gefällt Dir daran denn am meisten?
Hendrik:
Ich mag vor allem die Mischung: einerseits die Herausforderung, die unterschiedlichsten Maschinen kennenzulernen und zu bedienen, andererseits auch die Verantwortung gegenüber den Kunden zu tragen, dass deren Flächen ordentlich bewirtschaftet werden.
Blunk-Redaktion:
Da trägst Du in der Tat schon viel Verantwortung für jemanden, der das Fahren auf Landmaschinen erst lernt.
Hendrik:
Na ja, ganz neu war das für mich ja nicht. Ich habe mein erstes Lehrjahr woanders absolviert und bin erst zum 2. Lehrjahr zu Blunk gewechselt. Dadurch und durchs Aushelfen auf anderen Betrieben und natürlich durch den Betrieb zu Hause hatte ich schon einige Erfahrung im Fahren.
Blunk-Redaktion:
Durftest Du bei uns also von Anfang an die großen Maschinen fahren?
Hendrik:
Erstmal wird man als Neuer natürlich etwas getestet, wie viel man schon kann und ob man verantwortungsvoll mit den Maschinen umgeht. Daher war ich am Anfang auch viel in der Werkstatt, habe den ganzen Betrieb kennengelernt und mir viel angucken können. Dann ging es aber relativ schnell los mit dem Maschinenfahren. Bei mir war es zuerst ein Zubringer.
Blunk-Redaktion:
Was macht Dir denn von allem am meisten Spaß?
Hendrik:
Am besten gefällt es mir, wenn es im Herbst in die Maisernte geht. Dafür arbeiten wir in großen Teams. Dabei lerne ich ständig neue Leute kennen, weil uns in dieser Zeit auch viele Aushilfsfahrer mit unterstützen. Gemeinsam haut man dann richtig rein und schafft ´was weg.
Blunk-Redaktion:
Aber nun steht für Dich erst einmal die praktische Prüfung an, richtig? Wie bereitest Du Dich vor?
Hendrik:
Ich versuche, abends nach der Arbeit immer noch mindestens eine Stunde zu lernen. Pflanzenkunde steht zum Beispiel auf dem Programm. Da muss ich lernen, welche Unkräuter es auf dem Feld gibt, welche Pflanzenschutzmittel zu welcher Zeit und zu welchem Zweck zum Einsatz kommen und vor allem wie die Pflanzenschutzmittel richtig eingesetzt werden.
Aber es ist ja die praktische Prüfung, daher kann alles aus der Ausbildung drankommen. Ich denke, dass viel Wissen aus dem Alltag nützlich sein wird. Man kann nicht alles aus einem Buch lernen.
Blunk-Redaktion:
Sicher nicht! Aber praktisches Wissen hast Du ja reichlich gesammelt. Apropos praktisch: Was planst Du für die Zeit nach dem Ende Deiner Ausbildung?
Hendrik:
Ich möchte gern hier bei Blunk weiterarbeiten. Die Arbeit gefällt mir und macht auch einfach Spaß.
Blunk-Redaktion:
Das ist ein gutes Wort zum Schluß, Hendrik! Vielen Dank Dir für Deine Zeit – und viel Erfolg!
Sebastian, Azubi zur Fachkraft Agrarservice bei Blunk
Unser Kollege Sebastian ist 20 Jahre alt. Aufgewachsen ist er ebenfalls in Schleswig-Holstein. Für die Ausbildungszeit ist er extra in die Nähe des Blunk-Betriebes gezogen. Gemeinsam mit anderen Azubis und Fahrern wohnt Sebastian in einer Pension. Dort lebt es sich fast wie in einer WG: Jeder hat seinen eigenen Bereich, kann aber auch Zeit gemeinsam mit den anderen verbringen.
Blunk-Redaktion:
Sebastian, auch Du hattest im März Deine schriftliche Prüfung. Wie ist es für Dich gelaufen?
Sebastian:
Ich hatte sogar insgesamt vier Prüfungen. Sie sind wohl ganz gut verlaufen, aber genau werde ich es erst zur praktischen Prüfung erfahren. Da kann ich im praktischen Teil noch mal alles geben. Das Praktische liegt mir persönlich auch wesentlich mehr.
Blunk-Redaktion:
Erinnerst Du Dich noch, warum Du vor drei Jahren die Ausbildung bei Blunk begonnen hast?
Sebastian:
Ja. Ich habe bei Blunk angefangen, weil ich Blunk schon damals kannte. Blunk ist einfach eins der größten Lohnunternehmen in Deutschland. Sowohl die Maschinen im Einsatz als auch die Aufträge und dazugehörigen Aufgaben sind hier besonders vielfältig. Das finde ich spannend.
Blunk-Redaktion:
Warum aber hast Du Dich für eine Ausbildung bei einem Umwelt- und Agrar-Dienstleister entschieden und nicht zum Beispiel bei einem reinen Bauunternehmen?
Sebastian:
Das ist ganz einfach: Ich war als Kind in den Ferien oft mit der Familie auf einem Bauernhof, wo ich bei den Kühen helfen durfte – treiben, melken, Futter machen. Und Hühner gab es da auch zu versorgen.
Später in der Schulzeit hatte ich dann einen Nebenjob. Dabei habe ich auf mehreren landwirtschaftlichen Betrieben beim Melken und später auch beim Fahren ausgeholfen. Dabei wuchs mein Interesse an den Maschinen und an einem Treckerführerschein. Durch das Fahren und den Umgang mit der Technik kam dann das Interesse am Schrauben und Reparieren.
Blunk-Redaktion:
Was genau findest Du daran spannend?
Das Lösen von Problemen ist es. Man steht auf der Koppel und irgendwas funktioniert nicht wie es soll. Erst nervt das, weil man nicht voran kommt und nichts schafft. Aber man kann ja auch nicht jedes Mal die Werkstatt anrufen. Deswegen fängt man selbst an, sich eine Lösung für das Problem einfallen zu lassen. Und genau das macht mir mit am meisten Spaß.
Blunk-Redaktion:
Noch einmal zurück zu der Ausbildung zur Fachkraft Agrarservice. Was hast Du gelernt? Was hat Dir gefallen?
Sebastian:
In der Ausbildung hier bei Blunk muss man durchaus auch selbst mitdenken und sich Sachen auch mal selbst aneignen.
Im 1. Lehrjahr ist man sehr viel in der Werkstatt. Man lernt mit den Dingen umzugehen und lernt das Schrauben. Mit der Zeit bekommt man viel Ahnung davon, wie was funktioniert. Davon profitiert man anschließend sehr, weil man sich in vielen Situationen selbst helfen kann.
Blunk-Redaktion:
Und was kommt im zweiten Ausbildungsjahr?
Sebastian:
Zum Ende des 1. und Anfang des 2. Lehrjahres geht es dann vermehrt ans Fahren und auf die Maschinen. Je nachdem, wie man sich anstellt, bekommt man immer mehr Verantwortung übertragen. Nach und nach werden einem feste Maschinen und Anbaugeräte zugeteilt.
Blunk-Redaktion:
Und verändert sich das Aufgabengebiet im dritten Lehrjahr?
Sebastian:
Natürlich ist man auch im 3. Lehrjahr noch ab und zu in der Werkstatt. Als Auszubildender hat man bei Blunk feste Arbeiten, die erledigt werden müssen. Dazu gehört zum Beispiel so etwas wie den Waschplatz sauber halten, Freitags alle Hallen fegen und den Müll wegbringen – eben alles das, was halt rund um die Werkstatt und auf dem Betriebsgelände ansteht.
Blunk-Redaktion:
Noch einmal zurück zum Fahren: Was fährst Du denn inzwischen für Maschinen?
Sebastian:
Ich fahre alles an Abfahrgespannen, zum Beispiel Schlepper mit Mulde oder Häckselwagen und Gülle-Zubringer und Miststreuer beziehungsweise Klärschlamm-Streuer.
Neulich zum Beispiel ging es mit einem Fendt 516 und der angebauten Rübenhacke in den Harz. Dort habe ich Rüben gehackt.
Blunk-Redaktion:
Du hast Rüben gehackt?
Sebastian:
Nein, ich habe natürlich nicht die Rüben, sondern das Unkraut zwischen den Rübenreihen gehackt – für einen umweltschonenden Pflanzenschutz. Aber das ist nur ein Beispiel. Gefühlt habe ich schon sehr viele unterschiedliche Einsätze gefahren und hab dabei gemulcht, gefräst, geschwadet – was auch immer anlag.
Blunk-Redaktion:
Was macht Dir denn am meisten Spaß?
Sebastian:
Schwaden macht mir mit am meisten Spaß. Zum einen schafft man da ordentlich was und sieht sofort, was man tut. Zum anderen kann man direkt mit dem Kunden in den Kontakt treten, was sonst nur der Kolonnenführer macht. Man hat dabei seine eigenen Aufgaben, muss sich alles einteilen und mit dem Kunden selbst die Details abklären. Genauso ist das bei Einsätzen mit der Raps- und der Rübenhacke. Allerdings ist diese Arbeit auch etwas anspruchsvoller, weil man genau nach der Drillspur fahren muss.
Blunk-Redaktion:
Aber sorgen denn nicht unsere modernen Maschinen selbst dafür, dass die Spur gehalten wird?
Sebastian:
Im Prinzip tun sie das. Aber oft ist schon alles sehr zugewuchert, so dass man die Raps- und Rübeneinheit schlecht erkennen kann. Auch die Kamera findet dann die Reihen nicht mehr. Also muss man den Schlepper und die Hacke von Hand steuern, und nicht mehr automatisch über das GPS-System.
Blunk-Redaktion:
Und gibt es noch etwas anderes, was Dir Freude bei Deiner Arbeit macht?
Sebastian:
Ja, das Walzen, also Silos für Mais bauen, macht mir auch viel Spaß. Das ist recht schwierig. Man muss dabei das Silo ordentlich verdichten und dafür sorgen, dass die Kanten gleichmäßig und vor allem fest werden. Und zugegeben, ich bin schon stolz, wenn ich ein Silo ordentlich angelegt habe. Das braucht Jahre, bis man das richtig gut kann. Zu Anfang gab es aber schon den einen oder anderen Fall, wo noch mal mit Bagger nachgearbeitet werden musste.
Blunk-Redaktion:
Aber nun steht auch für Dich erst einmal die praktische Prüfung an. Wie bereitest Du Dich darauf vor?
Sebastian:
Unser Kollege Florian kümmert sich um uns Auszubildende. Er fährt mit uns zu verschiedenen Flächen und dort schauen wir uns alles genau an: Wie wurde die Fläche gedrillt? Passen die Reihen und die Ablage der Maiskörner? In welchem Stadium ist der Mais gerade? Welche Pflanzenschutzmaßnahmen sollten ergriffen werden? Welche Unkräuter wachsen auf dem Feld?
Außerdem gehen wir mit unserem Ausbildungsleiter die Maschinen durch, besprechen den Zusammenbau, worauf zu achten ist. Denn in der Prüfung müssen wir die Maschinen mit ihren einzelnen Teilen erklären können.
Blunk-Redaktion:
Sebastian, eine letzte Frage: Hast Du schon Pläne für die Zeit nach Deiner Ausbildung?
Sebastian:
Ich will auf jeden Fall bei Blunk bleiben. In zwei bis drei Jahren möchte ich meinen Meister im Bereich Agrarservice machen, also Agrarservicemeister werden. Damit qualifiziere ich mich weiter und lerne noch einmal wesentlich mehr als in der Ausbildung zur Fachkraft.
Blunk-Redaktion:
Das hört sich interessant an, Sebastian. Für heute vielen Dank Dir für Deine Zeit – und viel Erfolg!
Ihr Ansprechpartner für die Ausbildung bei Blunk
Reinhard Hopp
Telefon (04323) 90 70 12
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