Blunk freut sich mit Jungfarmer über gute 3. Grasernte
Nach dramatischen Aussichten für die Futterlage im Juli entspannt sich im Norden angesichts der guten 3. Grasernte zum Herbst die Versorgung des Milchviehs, unter anderem auch für die familiengeführte Fahje-Farm.
Noch im Juli dramatische Aussichten für Grundfutter
Die anhaltende Dürre sorgte im Norden für vertrocknete Flächen soweit das Auge reichte. Die Aussichten, frisches Grünfutter ernten und für den Winter bevorraten zu können, schwanden täglich mehr. So brachen nicht wenige Viehhalter angesichts der kahlen Wiesen bereits die Wintervorräte an Grünfutter an, um ihre Kühe und Rinder satt zu bekommen. Ad Hoc Initiativen wie die Internet-Börse GrundFutter-Nord versuchten, für die Landwirte wenigstens das Auffinden von Futter zu erleichtern und Anbieter und Nachfrager von Futter zusammenzubringen. Wir von der Blunk-Redaktion sprachen damals mit vielen Ackerbauern und Viehhaltern, unter anderem auch mit Gerris Fahje von der Fahje-Farm.
Dürrefolgen im Juli: Jungfarmer Gerris Fahje
Der Junior im Familienbetrieb Fahje-Farm brachte damals die Sorgen vieler auf den Punkt: „Wir haben 250 Kühe im Stall stehen. Aber anders als in der industriellen Landwirtschaft sind wir mit unserem Familienbetrieb darauf angewiesen, dass das Vieh auf den angrenzenden Weiden genug Gras zum Fressen findet. Und die Weiden? Die sind vertrocknet!“
Gute 2. und 3. Grasernte sorgt für Entspannung
Umso mehr freut es uns, dass die neue Grasernte für die Fahje-Farm erfolgreich zu werden verspricht. Wir treffen Gerris Fahje früh morgens auf der Koppel. Für diesen Tag ist der 3. Grasschnitt geplant. Die Tage zuvor wurde rundherum gemäht und geschwadert. Heute wird gehäckselt und eingefahren.
Fahje steht entspannt auf dem Feld, mit allen Sinnen nimmt er eine Grasprobe und lächelt. Wir nutzen die Gelegenheit, noch einmal nach den zurückliegenden Wochen zu fragen.
Viehhalter erinnert sich an harte Zeiten für das Vieh
Der junge Landwirt runzelt die Stirn: „Die Tiere fanden auf den Weiden einfach nichts mehr. Es war alles vertrocknet, und die paar Hälmchen, die noch aus der Erde schauten, waren steinhart. Besonders die tragenden Starken – so nennt man die Tiere, die das erste Mal kalben -, litten sichtlich unter der Hitze. So ein Anblick geht uns als Herzblut-Viehhalter richtig an die Nieren!“
„Jetzt sieht alles anders aus!“
Fahje holt tief Luft. Wir hören gerade noch „aber jetzt sieht ja alles schon ganz anders aus“, da springt der Landwirt voller Elan wieder auf seinen eigenen Trecker (rote Felgen!) und fährt weiter mit ab.
Am Abend ist die gesamte Silage eingefahren, die Abendsonne scheint auf das abgedeckte Silo. Die dritte Grasernte auf diesem Feld war gut, so wie auch schon die zweite. Spontan verleiht der junge Landwirt vor einem romantischen Abendhimmel seiner Erleichterung Ausdruck – und da ist es wieder, das Herz, das für das Vieh schlägt!