Schlupfwespen gegen Maiszünsler auf 2000 ha ausgebracht
Im Juni und Juli brachte Blunk zur biologischen Schädlingsbekämpfung erfolgreich Schlupfwespen gegen den Maiszünsler aus. Hier ein Bericht des Dienstleisters für Agrar und Umwelt.
Biologischer Pflanzenschutz: Schlupfwespen gegen den Maiszünsler
Die Verbreitung des Maiszünslers Richtung Norden schreitet voran. Nicht nur die Pflanzenschutzämter berichten von zunehmendem Maiszünslerflug. Auch in unseren eigenen Lichtfallen z.B. im Raum Magdeburg fanden wir bereits etliche Exemplare des Schädlings.
Um gegen drohende Ernteausfälle vorzugehen, haben wir uns sorgfältig darauf vorbereitet, mit biologischen Mitteln gegen den Maiszünsler vorzugehen.
Wie funktioniert die biologische Bekämpfung mit Schlupfwespen?
Zur Behandlung befallender Bestände bringen wir Schlupfwespen (Trichogramma brassicae) direkt in einen befallenen Bestand aus. Die erste Generation von Schlupfwespen wird dafür in TRICHOSAFE® Kugeln von BIOCARE ausgestreut. Die Schlupfwespen, als natürliche Feinde des Maiszünslers, legen ihre Eier dann in die der Maiszünsler und vernichten damit dessen Brut (Details im Beitrag „Biologischer Pflanzenschutz: Schlupfwespen gegen Maiszünsler„).
Je nach Befallsstärke muss die Ausbringung von Schlupfwespen ein- bis zweimal wiederholt werden. Auf diese Weise wird die Vermehrung und Ausbreitung des Schädlings im Bestand nachweislich und umweltschonend unterbunden.
Ausbring-Technik: umgebaute Horsch Selbstfahrerspritze
Für die Ausbringung der TRICHOSAFE® Kugeln mit ca. 220.000 Trichogramma pro Hektar setzen wir eine gemeinsam mit Horsch umgebaute, selbstfahrende Pflanzenspritze LEEB VL ein.
Die mit 15-20 ha/Std. sehr effiziente Horschmaschine mit automatischer Höhen- und Spurverstellung (50-75 cm) verfügt jetzt zusätzlich über einen integrierten Kugelwerfer der Firma BIOCARE. Damit die Ausbringung vom ersten Tag an sicher reibungslos läuft, bekam das Vahldorfer Team extra ein Training für diese Maschine bei Horsch.
Bericht: Ausbringung von Schlupfwespen in Magdeburg
Als Erstes waren wir Ende Juni für einen Magdeburger Kunden im Einsatz gegen den Maiszünsler. Auf 80 Hektar Silomais-Bestand brachte unser Agrar-Team hier Schlupfwespen aus. Wir von der Redaktion befragten Landwirt Phillip Krainbring zu seinen Erfahrungen.
Ausbringung von Trichogramma brassicae in Magdeburg
mit unserer umgerüsteten Horsch-Selbstfahrerspritze LEEB VL
Redaktion: Herr Krainbring, Sie haben sich entschieden, von uns Schlupfwespen gegen den Maiszünsler ausbringen zu lassen. Was waren Ihre Gründe?
P. Krainbring: Ich habe schon letztes Jahr erste Erfahrungen mit den Schlupfwespen gemacht, aller dings in einem kleineren Bestand von 5 ha Zucker- und Silomais. Ich konnte da schon sehen, wie groß der Befallsdruck bei uns ist. Die Schlupfwespen konnten den Maiszünsler sehr gut eindämmen.
Redaktion: Wie kam es dieses Jahr zu der Zusammenarbeit mit Blunk?
P. Krainbring: Dieses Jahr wollte ich unbedingt auch meinen Silomais-Bestand schützen. Das sind ungefähr 80 ha. Daher spielte für mich bei der Auswahl des Dienstleisters die Verfügbarkeit der Technik eine Rolle, die Flexibilität in der Abstimmung und natürlich die Schlagkraft. Das muss alles muss zu meiner Betriebsstärke passen.
Redaktion: Warum haben Sie sich für Blunk als Dienstleister entschieden?
P. Krainbring: Für die Ausbringung der Schlupfwespen gibt es ein nur sehr schmales Zeitfenster. In der Zeit muss alles reibungslos klappen und zügig gehen. Bei größeren Flächen hat die Ausbringtechnik von Blunk deutliche Vorteile: Sie ist schneller und effizienter als andere. Für 80 ha Silomais braucht das Blunk-Team nur ca. 8-10 Stunden.
Redaktion: Sie sagen, es kommt außerdem auf eine gute Abstimmung an?
P. Krainbring: Unbedingt. Gut abgestimmte „Warendienste“ sind entscheidend. Denn nicht nur die Maschinentechnik muss ja zu einem bestimmten Zeitpunkt verfügbar sein, sondern auch die Kugeln mit den Schlupfwespen in ausreichender Menge.
Redaktion: Und das hat mit dem Blunk-Team alles gut geklappt?
P. Krainbring: Ja. Ganz am Anfang gab eine kleine Schwierigkeit mit der Wurftechnik. Die hat Blunk aber blitzschnell behoben. Hier zahlt sich Blunks enge Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Maschinenhersteller Horsch und der kurze Draht zu BIOCARE als Lieferanten für die TRICHOSAFE Kugeln und die Wurftechnik aus. Die Abstimmung aller Beteiligten bei Blunk hat wie erhofft sehr gut geklappt.
Redaktion: Wie entwickeln sich denn die Schlupfwespen jetzt in Ihrem Bestand?
P. Krainbring: Wir haben meinen Maisbestand nur einmal behandelt. Bei sehr großem Befallsdruck sollte man die Behandlung ein zweites Mal durchführen. Ich teste dieses Jahr die Ergebnisse mit der Einmalbehandlung und beobachte das Flugverhalten der Schlupfwespen bei großer Hitze. Je nachdem wie sich das entwickelt, passen wir die Anzahl der Behandlungen dann nächstes Jahr einfach an.
Redaktion: Vielen Dank, Herr Krainbring, für das Interview.
Auf eine ertragreiche Ernte 2022!
alle Fotos vom Ausbringen in Magdeburg: Nils Kucharz, Agrarfotografie Boerde
Blunk: bereits 2000 ha mit biologischem Pflanzenschutz behandelt
Helge Witt, Blunk-Fachberater für Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen, fasste für das Blunk-Team die Schlupfwespen-Ausbringung dieser Saison zusammen:
„Insgesamt konnten wir in dieser Saison bereits auf 2000 Hektar Schlupfwespen gegen den Maiszünsler aubringent – und das, ohne den Bestand an sich in seinem Wachstum zu beeinträchtigen. Die Maispflanzen stehen zum optimalen Zeitpunkt der Behandlung Mitte Juni bis Mitte Juli zwar schon recht hoch. Aber die Höhenverstellung unserer Maschine klappt perfekt und sorgt eindeutig für genügend Abstand beim Ausbringen der TRICHOSAFE® Kugeln.
Und die Schlupfwespen haben auch ihren Job super erledigt. Unsere wöchentlichen Nachmessungen in den behandelten Beständen haben dies nachweislich bestätigt.“
Am besten mit dem Nachbarn – Aussichten für 2023
Der Kollege fügte noch an: „Ich freue mich schon auf Ausbring-Saison 2023. Und ich kann nur jedem Landwirt empfehlen, seine Nachbarn ebenfalls für diese gründliche, aber umweltfreundliche Bekämpfung des Maiszünslers zu gewinnen. Denn, was hilft es, bei sich gegen die Maiszünsler vorzugehen, wenn die Schädlinge einem dann von nebenan wieder einwandern.
Gern stehe ich da als Ansprechpartner auch für Fragen zur Verfügung. Noch ist ja Zeit. Die Terminplanung für die Ausbringung im nächsten Juni/Juli beginnen wir erst Anfang 2023.“
Ihre Ansprechpartner
für den biologischen Pflanzenschutz
Helge Witt
Telefon (039202) 844 37 55
h.witt@blunk-gruppe.de