2017 feiert das Lohnunternehmen Blunk sein 35-jähriges Jubiläum. Wir haben im Haus einmal nachgeforscht, wie es überhaupt zur Gründung des Familienunternehmens kam und fanden dabei Interessantes heraus.
35 Jahre Blunk: wie alles begann
Während manch langjähriger Wegbegleiter unsere Anfänge wahrscheinlich noch genau vor Augen hat, können es andere kaum glauben: Sie lagen nämlich im kommunalen Bereich! Und das kam so:
Aus der Tageszeitung erfuhr unser Seniorchef Jogi Blunk 1981 von einem neuen Gesetz, das die regelmäßige, jährliche Abfuhr aller Hauskläranlagen regeln sollte. An dem Tag nahm seine Idee Gestalt an und reifte schnell zum Plan: „Das ist eine Marktlücke – ich mache mich selbstständig!“
Marktlücke erkannt: Abfuhr für Kommunen
Mit einer guten Portion Selbstvertrauen und Risikobereitschaft (Ein befragter Unternehmensberater riet sogar von der geplanten Firmengründung ab!) kaufte der Jungunternehmer einen gebrauchten, alten LKW, Magirus Deutz D232 6×6, Baujahr 1970 und gründete die Firma „J. Blunk, Abfall- und Klärschlammbeseitigung“. Sein Angebot sollte Dienstleistungen im Bereich Abfalltechnik, Umweltschutz, Kanaltechnik und Klärschlammbeseitigung umfassen.
Die ersten Aufträge: mit Geschick und Butterbrot
Nach einem ersten kleineren Auftrag gelang es ihm, mit dem Auftraggeber, dem örtlichen Amt Bokhorst einen längerfristigen Vertrag abzuschließen. Wir befragten Jogi Blunk, ob er sich noch an diese Zeit seiner Anfänge als Unternehmer erinnert. „Ja, ich weiß sogar heute noch, wo die Kläranlagen der einzelnen Haushalte sind“ erinnert sich Jogi Blunk. „Zum Teil war die Abfuhr schon sehr abenteuerlich, wenn sich zum Beispiel die Kläranlage unter dem Hundezwinger befand.“
„Ja“, ergänzt schmunzelnd der Kollege Jörg Frentzen, der auch heute noch „seinen Sauger“ (allerdings neueren Typs) fährt, an die alten Tage: „Dabei ist schon so manches Frühstücksbrot drauf gegangen. Einer musste ja den Hund ablenken, um an die Anlage zu kommen!“ „Eigentlich ein Wunder, dass man mir vertraute und ich den Auftrag bekam – bei dem Wagen, den ich damals fuhr…“ fährt der Firmengründer fort. „Zu der Zeit fuhr ich Jahreswagen – und das hieß damals, dass die noch ein Jahr TÜV hatten!“
Über die Dorfgrenzen hinaus: Blunk macht sich bekannt
Wir wollten wissen, wie es Jogi Blunk gelang, an weitere Aufträge für seine junge Firma zu kommen. „Zum einen habe ich sofort alle Maschinen beschriften lassen – weil ich darauf natürlich auch stolz wie Oskar war.“ erläutert der damalige Gründer. „Zum anderen hatte ich eine sehr kreative Freundin. Als ich ihr von „freien Kapazitäten“ in meinem jungen Betrieb erzählte, hat diese schon damals nicht lange gefackelt.“ schmunzelt Jogi Blunk mit Blick auf seine Frau.
Elvira Blunk (Elli) nickt: „Ich habe kurzerhand einen Handzettel geschrieben und kopiert. Den haben wir dann gemeinsam an alle Neumünsteraner Haushalte verteilt!“ Nach einem Augenblick fügt die Marketing-Leiterin bei Blunk noch an: „Außerdem hat Jogi sich immer gerne mit einem väterlichen Freund und Nachbarn ausgetauscht. Er war Landwirt mit der gewissen Portion „Bauernschläue“ und stets offen für Neues. Die Zwei haben so manches ausgebrütet…!“
Der nächste Schritt: von der Abfuhr zur Verwertung
„Auch die Idee zur Verwertung des abgefahrenen Klärschlamms?“ konnten wir Jogi Blunk noch fragen. „Ja, dabei sind wir auch auf die Idee gekommen, Gülle mit dem alten Magirus Deutz auf dem Acker auszubringen. Auf diese Weise habe ich dann auch wieder den Schlenker zu meiner Leidenschaft für die Landwirtschaft hinbekommen.“ erklärt Jogi Blunk, der nach seiner Schlosserzeit auch noch eine landwirtschaftliche Ausbildung absolvierte. „Kommune und Landwirtschaft ergänzten sich logistisch gesehen nämlich schon damals allerbest.“ Unser Chef setzt sich in Bewegung. „Meine tägliche OKF ruft!“ wirft er uns noch zu und ist schon weg.
Bis heute: Immer auf der Suche nach Verwertbarem
„OKF – was ist denn das?“ fragten wir Elvira Blunk verdutzt. „Ortskontrollfahrt, einmal über den Betrieb und durch die Gemeinde – so ist er halt, mein Mann!“ Mit einem Blick in unsere erstaunten Gesichter lächelt sie: „Wir älteren Hasen hier im Betrieb hätten da noch so einige Anekdoten aus den letzten fünfunddreißig Jahren zu erzählen – die werden wir sicher im Zusammenhang mit unserem Jubiläum „verwerten“ – wir „verwerten“ doch alles!“ zwinkert sie uns noch zu, bevor sie sich auch wieder an die Arbeit macht, denn der traditionelle Blunk-Buchkalender in der Blunk-Kollektion soll in diesen Tagen in den Druck gehen.
Gesucht: Blunk-Kalender 1994 und 1995
Als wir schon fast aus der Tür sind, ruft sie uns noch nach: „Ihr könntet doch schreiben, dass uns noch zwei fehlen. Wenn jemand die ersten Kalender-Ausgaben von 1994 oder 1995 noch hätte, wäre das genial – genau die fehlen nämlich in meiner Archiv-Sammlung!“
Ist jemand unter Ihnen oder kennt jemand von Ihnen jemanden, der noch Blunk-Kalender von 1994 und 1995 aufbewahrt hat? Unsere Marketingchefin würde sich sehr freuen, wenn sie diese zum Jubiläum einmal ausleihen könnte! Am besten, Sie nehmen dazu direkt Kontakt zu Elvira Blunk auf!